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Pressekritik

Deutsche Messe nach Luther

Uraufführung am 2. 11. 2002, Halle, Marktkirche, Eröffnungskonzert der XXXII. Hallischen Musiktage
The Hilliard Ensemble

Presse: Mitteldeutsche Zeitung, 4.11.2002
Die ,,Deutsche Messe nach Luther“ von Thomas Buchholz war ob ihrer Länge und Position das zentrale Werk des Abends, kunstvoll ausgearbeitet und auf die immensen Fähigkeiten der Hilliards zugeschrieben. Grundlage ist Martin Luthers deutsprachige Messvorlage, die Buchholz vielfältig verarbeitet. In der Eingangsformel etwa setzen die Stimmen in enger Folge ein und finden in schillernden Akkorden zueinander, im "Kyrie“ wandern Noten und Worte wie Spielbälle von Sänger zu Sänger, dann erhebt sich reich verziert der Altus über einem dreistimmigen Grund, während im ,,Sanctus“ massive Klangblöcke überwiegen.

Diese Messe ist ein gelungenes, gut hörbares, jedoch nie frappierendes Werk, denn meist tritt die Deutung des religiösen Gehalts hinter die Kompositionskunst zurück. Am deutlichsten wird das im Segen, der hier keine Schlusswirkung entfaltet, sondern nach geschäftiger Motivarbeit einfach aufhört. Ein christliches Bekenntnis ... hat Thomas Buchholz offenbar bewusst vermieden.

Johannes Killyen





© 2006 Thomas Buchholz - Komponist

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